Mit diesem Beitrag möchte ich einige selbst gemachte Erfahrungen und Tipps weitergeben, vor allem für Anfänger.
Thema heute: Wasser fließend darstellen in Bach, Fluss, See , Meer etc. Im Lauf der Zeit kommen noch mehr Beispiele. Fangen wir heute einmal klein an, an einem kleinen Bach.
Wenn wir Wasser fotografieren und die Kamera z.B. auf „Automatik“ einstellen, bzw. das Smartphone verwenden, erscheint das Wasser oft wie gefroren, statisch. Das wirkt unnatürlich. Die Dynamik fehlt.
Wasser „fließend“ abzubilden gelingt besser mit Hilfe einer längeren Belichtungszeit. Frage: wie soll das bei hellem Tageslicht funktionieren? Die Antwort: Mit Verwendung eines ND Filters. ND steht für „Neutral Density“, oder einfacher, für sog. Graufilter. Diese sind in zahlreichen Abstufungen erhältlich und verlängern je nach Graufaktor die Belichtungszeit von gering bis fast unendlich. Graufilter haben keinen Einfluss auf die Bildfarbe – daher „neutral“. Lange Belichtungszeiten erfordern ein Stativ bzw. eine feste ruhige Auflage. Ansonsten verwackelt die Aufnahme. Für die Messung der je Filter richtigen Belichtungszeit liegt vom Hersteller eine Tabelle bei, bzw. sind diverse Apps für das Smartphone verfügbar, völlig einfach.
Für die Langzeit Belichtungen verwende ich Produkte der Fa. HAIDA, momentan 3 ND Filter mit unterschiedlichen Grau- / Verlängerungsfaktoren, Durchmesser von 77 mm ( ND 0.9 = 8 x; ND 1.8= 64 x; ND 3.0 = 1000 x ). Sie passen auf das Objektiv mit der größten Weite aller meiner Objektive. Mit den Reduzierringen sind sie auch für die Objektive kleinerer Durchmesser passend. Das ist eine enorme Kostenersparnis.
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Die Filter kommen mit aufgeschraubten Deckeln für oben und unten = Schutz vor Kratzern | Sichtbar: die unterschiedlichen Graustufen | Reduzierringe geschraubt |
Viele der heute verfügbaren Digitalkameras lassen längere Belichtungszeiten zu. Bis zu 60 Sekunden oder mehr. Für sehr lange Belichtungszeiten , z.B. 5 Minuten wählen wir die Belichtungseinstellung B = Bulb. Solange man drückt, bleibt der Verschluss geöffnet. Das geht am besten mit Hilfe eines Spezialauslösers, den es als Kabelversion oder als Fernauslöser für kleines Geld im Handel gibt.
Für dieses Beispiel wählte ich den kleinen Bach in der Nähe meiner Wohnung. Ohne irgendeinen Filter einzusetzen, zeigte die Kamera bei f/4 die korrekte Belichtung mit 1/40 Sek. an.
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Bei 0,7 Sek. Belichtungszeit wird der Effekt sichtbar….
Bei 30 Sek. Belichtungszeit kann man keine einzelne Welle mehr unterscheiden. Die Bildwirkung ist sehr ruhig.
Die folgenden Bilder sind weitere Beispiele, wie man mit der Belichtungszeit spielen kann, bzw. wie sich unterschiedliche Belichtungszeiten auf das Bildergebnis auswirken können. Versuchen Sie es doch einfach mal selbst.